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Emmy Noether-Programm

Die zugrundeliegenden Mechanismen von Interpretationsverzerrungen bei Angststörungen – Verknüpfung von experimenteller Forschung und klinischer Übersetzung

Negative Interpretationsverzerrungen von mehrdeutigen Informationen sind eine Kerncharakteristik von Angststörungen. Trotz umfangreicher Fortschritte in der Forschung gibt es jedoch noch immer erhebliche Herausforderungen, vor allem bezüglich der Rolle und der zugrundeliegenden Mechanismen von Interpretationsverzerrungen. Zentral hierbei ist vor allem die Frage, ob Interpretationsverzerrungen ein kausaler Risikofaktor für das Entstehen von Angststörungen sind und, falls ja, durch welche Mechanismen dieser wirkt. 

Das beantragte Projekt wird diese Fragen beantworten und verwendet dabei einen mechanistisch-fokussierten und interdisziplinären Ansatz, indem es Paradigmen aus der Grundlagen- und der klinisch translationalen Forschung kombiniert. Durch experimentelle Forschung in Risiko- und klinischen Stichproben werden Interpretationsverzerrungen mittels eines computerisierten Interpretationstrainings mit dem Ziel manipuliert, die Effekte dieser Manipulation sowohl auf die Angstsymptomatik als auch auf den Behandlungserfolg zu untersuchen. Parallel dazu werden zugrundeliegende Mechanismen von (Veränderungen in) Interpretationsverzerrungen untersucht. Im Besonderen werden hierbei sowohl die Rolle von Konsolidierung, Kontexteffekten und Kortisol als auch neuronaler Korrelate untersucht.